AvD Oldtimer Grand Prix Seltener Zwölfzylinder-Formel-1-Bolide im Feld der historischen Formel 1
Mit rund 500 Fahrzeugen aus beinahe einem Jahrhundert Rennsport-Geschichte ist der AvD Oldtimer Grand Prix in Europa die größte Veranstaltung dieser Art. Grand-Prix-Renner, Tourenwagen, Formel-Boliden und Sportwagen aus insgesamt 16 Kategorien treten vom 10. bis 12. August 2018 zu Rennen über unterschiedliche Distanzen an.
In den beeindruckenden Teilnehmerfeldern ist Alfa Romeo traditionell besonders stark vertreten. So setzt in der „AvD Tourenwagen- und GT-Trophäe“ beinahe die Hälfte aller Fahrer auf verschiedene Varianten der Alfa Romeo Giulia Sprint. Die Bandbreite reicht vom 1300 GTA Junior bis zum 1750 GTAm.
Eine Alfa Romeo Giulia Sprint GTA 1600 wird von Ex-Formel-1-Pilot Arturo Merzario gesteuert. Der inzwischen 75 Jahre alte Italiener – Markenzeichen weißer Cowboy-Hut – ist mit seiner sympathischen Art ein Liebling der Fans. Merzario, 1976 auf dem Nürburgring maßgeblich an der Rettung von Niki Lauda aus dessem brennenden Renner beteiligt, holte 1975 im Alfa Romeo Tipo 33TT12 die Sportwagen-Weltmeisterschaft für die italienische Marke. Auch das älteste Fahrzeug in der „AvD Tourenwagen- und GT-Trophäe“ ist ein Alfa Romeo – eine Giulietta TI aus dem Jahr 1959, eingesetzt von der Scuderia del Portello, dem nach dem ersten Firmensitz von Alfa Romeo benannten Klassik-Werksteam der Marke.
Legendäre Alfa Romeo in den Rennen der Formel 1 und der DTM
Sportlich bedeutendste Rennen im Rahmen des AvD Oldtimer Grand Prix sind zwei Läufe zur „FIA Masters Historic Formula One Championship“. Mit dem Segen des Motorsportweltverbandes FIA tragen in dieser Kategorie historische Formel-1-Boliden eine offizielle Meisterschaft aus. Ein Exot im Feld der meist englischen Fabrikate der Baujahre 1970 bis 1982 ist der Alfa Romeo 182B, auf dem Nürburgring pilotiert vom ehemaligen DTM-Profi Frank Stippler. Der vom Werksteam Autodelta entwickelte Alfa Romeo 182B gehört zu den damals revolutionären Boliden, deren an ein umgekehrtes Flügelprofil erinnernder Unterboden einen sogenannten „Ground Effect“ erzeugt – das Fahrzeug wird mit steigender Geschwindigkeit praktisch auf die Fahrbahn gesaugt. Als tragende Struktur dient ein Monocoque aus Kohlefaser. Kraftquelle des Alfa Romeo 182B ist ein Zwölfzylinder mit drei Liter Hubraum, der rund 540 PS produziert. Der Tipo 182B war eine Weiterentwicklung des Tipo 182 mit schmalerer Karosserie, die Alfa Romeo in der Grand-Prix-Saison 1982 einsetzte.
Eine ähnliche Ausnahmeerscheinung ist der Alfa Romeo P3 bei den „Historischen Grand Prix Fahrzeugen“. Der Renner von 1935 erinnert an die Vorläuferserie der heutigen Formel 1, die in den 1930er Jahren zum Prestigekampf zwischen Alfa Romeo und den deutschen Herstellern Mercedes-Benz und Auto Union wurde. Alfa Romeo setzt in dieser Zeit den Tipo B ein, auch bekannt als P3. Mit insgesamt 46 Siegen bei Grand-Prix-Rennen ist der Alfa Romeo P3 das erfolgreichste Auto dieser Ära. Der vielleicht bemerkenswerteste Erfolg gelingt dem italienischen Werksfahrer Tazio Nuvolari beim Großen Preis von Deutschland 1935 auf dem Nürburgring. Auf der legendären Nordschleife siegt der „Fliegende Mantuaner“ vor den favorisierten Lokalhelden Hans Stuck (Auto Union) und Rudolf Caracciola (Mercedes-Benz). Unter der langen Motorhaube arbeitet in jener Saison ein Reihen-Achtzylinder mit 3,8 Liter Hubraum, der rund 330 PS leistet.
Fast 60 Jahre später stellt sich Alfa Romeo in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) erneut der einheimischen Konkurrenz. Mit dem Alfa Romeo V6 TI und Werksfahrer Nicola Larini gewinnt die Marke 1993 auf Anhieb den Titel. Die DTM-Renner entsprechen dem sogenannten Klasse-1-Reglement, das den Ingenieuren große Freiheiten lässt. Zu dieser Zeit ist nur die Formel 1 technisch noch anspruchsvoller. Der Alfa Romeo V6 TI verfügt über Vierradantrieb, der V6-Motor leistet aus 2,5 Litern Hubraum rund 316 kW (430 PS) – bei 11.500 Touren. Beim AvD Oldtimer Grand Prix startet Privatfahrer Stefan Rupp in der Kategorie „Tourenwagen Classics“ in einem Alfa Romeo 155 V6 TI aus der Saison 1994.
Testfahrten mit Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio und Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio
Besucher des AvD Oldtimer Grand Prix haben die Chance, verschiedene Varianten der aktuellen Modelle Alfa Romeo Giulia und Alfa Romeo Stelvio Probe zu fahren. Mit dabei sind auch die jeweiligen Topversionen mit der Bezeichnung Quadrifoglio. Mit 375 kW (510 PS) übertrifft ihr Sechszylinder-Turbobenziner die Leistung der im Fahrerlager stehenden Rennwagen von Alfa Romeo deutlich – nur der Formel-1-Bolide Alfa Romeo 182B ist noch stärker.
Traditionell können Alfaclub Mitglieder, die zum AvD Oldtimer Grand Prix mit einem Alfa Romeo anreisen, bis ins Innengelände der Rennstrecke fahren und dort parken. Der Alfaclub, der mit einem eigenen Veranstaltungszelt am Rande des Fahrerlagers vertreten ist, erwartet rund 300 Mitglieder mit ihren Alfa Romeo zu diesem Treffen, das einen beeindruckenden Querschnitt durch die über 100-jährige Geschichte der italienischen Traditionsmarke bietet.
Verbrauchswerte Alfa Romeo
Giulia Quadrifoglio 2.9 V6 Bi-Turbo 375 kW (510 PS) AT8
8,2 l/100 km**
189 g/km*
Stelvio Quadrifoglio 2.9 V6 Bi-Turbo 375 kW (510 PS) AT8 – Q4
9,0 l/100 km*
210 g/km*
*Kraftstoffverbrauch kombiniert (l/100 km) nach RL 80/1268/EWG und CO2-Emission kombiniert (g/km). Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und hier unentgeltlich erhältlich ist.