WRC2 Rallye Italien SKODA Pilot Kopecký auf Rang zwei – Teamkollege Veiby nach technischem Problem Achter
Gemischte Gefühle für das Werksteam von Skoda Motorsport bei der Rallye Italien Sardinien, dem siebten Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2018. Die Skoda Junioren Ole Christian (,O.C.‘) Veiby und Stig Rune Skjaermœn (NOR/NOR) führten die WRC 2-Kategorie nach fünf Wertungsprüfungen an, bevor sie ein Problem an der Aufhängung ihres Skoda FABIA R5 hatten und der damit verbundene Zeitverlust sie nach der Freitagsetappe auf den achten Zwischenrang zurückwarf. Nach einem vorsichtigen Start kämpften sich Jan Kopecký (CZE) und Pavel Dresler (CZE) in einem weiteren Skoda FABIA R5 des Werksteams bis auf den zweiten Platz vor und sind nun im Kampf um den Sieg in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die richtige Reifenwahl ist bei der Rallye Italien Sardinien ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Für die 20 Wertungsprüfungen, die über zusammen 314,36 Kilometer führen, haben die Teams in der WRC 2-Kategorie laut Reglement maximal 20 Reifen zur Verfügung. Sie können hierbei zwischen einer weicheren Reifenmischung wählen, die eine bessere Haftung auf sandigen Passagen und losem Schotter bietet, und einer härteren Mischung, die eine bessere Haltbarkeit auf rauem Untergrund bietet. Zusätzlich machte das Wetter die Wahl der richtigen Reifen nicht eben einfacher. Zeitweilige Regenfälle am Donnerstag und Freitag verwandelten manche Passagen auf den Wertungsprüfungen in wahre Rutschbahnen.
Außerdem war die längste Prüfung des Tages namens ,Tula‘ teilweise neu für die Teilnehmer. Sie führte mit mehr als 22 Kilometern in der ersten Hälfte über steinige Pisten und endete mit sandigen Passagen. „Es ist enorm wichtig, hier das Risiko eines Reifenschadens möglichst gering zu halten. Denn weitere drei Prüfungen müssen mit einem Satz Reifen absolviert werden, bevor die Teams zum Serviceplatz in Alghero zurückkehren. Da ist eine clevere Fahrweise gefragt“, betonte Skoda Motorsport-Chef Michal Hrabánek vor dem Start der Freitagsetappe.
Die Rallye begann am Donnerstagabend mit der Show-Prüfung auf dem Rallycross-Gelände von Ittiri, wo O.C. Veiby im Regen die WRC 2-Bestzeit vor seinem Teamkollegen Jan Kopecký fuhr. Der Regen hörte auch am Freitagmorgen nicht auf, die Teams sahen sich mit äußerst rutschigen Schotterprüfungen konfrontiert. Für die zweite Wertungsprüfung ließ es das Skoda Werksteam Jan Kopecký/Pavel Dresler besonders vorsichtig angehen und fiel zunächst auf die achte Position in der Zwischenwertung zurück. Ihre jungen Teamkollegen Ole Christian Veiby und Stig Rune Skjaermœn fuhren dagegen mit lediglich einer Sekunde Rückstand auf den Führenden auf Rang drei. Auf der nächsten Wertungsprüfung arbeitete sich der Tschechische Rallye-Meister Kopecký mit der zweitschnellsten Zeit auf Rang fünf vor, während sich Veiby auf den zweiten Platz verbesserte. Mit einer Bestzeit auf der nächsten Prüfung ging der Norweger sogar in Führung in der WRC 2-Wertung, die er bis zur mittäglichen Servicepause in Alghero verteidigte.
„Es regnete stellenweise auf den Prüfungen. Ich wusste nie, wo es genug Haftung gab, um zu attackieren, und wo es besser war, zurückzustecken. Bei diesen Bedingungen verliert man schnell die Kontrolle über das Auto“, bekannte Jan Kopecký. Teamkollege O.C. Veiby ergänzte: „Die Haftung änderte sich wirklich pausenlos, das war wirklich schwierig. Aber ich habe es geschafft, ohne größere Schreckmomente über die Prüfungen zu kommen.“
Am Nachmittag stand die Wiederholung der morgendlichen Wertungsprüfungen auf dem Programm. Der lose Schotter war zwar weitgehend verschwunden. Dafür kamen aber an einigen Stellen grobe Steine zum Vorschein, die im ersten Durchgang von den rund einhundert Fahrzeugen ausgegraben worden waren. Außerdem verwandelte anhaltender Regen die Prüfungen in wahre Rutschbahnen. Auf dem zweiten Durchgang der berüchtigten ,Pula‘-Prüfung fand Jan Kopecký zu seinem Selbstvertrauen zurück, fuhr unter schwierigsten Bedingungen die Bestzeit und verbesserte sich auf Rang zwei. Sein bis dahin führender Teamkollege O.C. Veiby beschädigte sich dagegen die vordere rechte Aufhängung und fiel auf die dritte Position zurück. Damit er überhaupt weiterfahren konnte, musste er bei einer Notreparatur die vordere rechte Antriebswelle herausnehmen. Von da an hatte er nur noch ,Dreiradantrieb‘ an seinem Skoda FABIA R5 für die verbleibenden drei Wertungsprüfungen des Freitags zur Verfügung. Er kämpfte mit dem dramatisch veränderten Fahrverhalten, schaffte es aber bis ins Zwischenziel in Alghero und landete am Ende auf Rang acht in der WRC 2-Zwischenwertung.
Skoda Motorsport-Chef Michal Hrabánek betonte: „Es ist wirklich schade für O.C.; er ist stark gefahren. Jan ist nun in einer guten Position für den Sieg in der WRC 2-Kategorie.“ Der Samstag ist der längste Tag der Rallye mit weiteren sieben Wertungsprüfungen über zusammen mehr als 146 Kilometer. Am Sonntag fällt die endgültige Entscheidung auf den verbleibenden vier Prüfungen nahe der Küste nördlich vom Start- und Zielort Alghero.
Zwischenstand Rallye Italien Sardinien nach dem zweiten Tag (WRC 2)
1. Lefebvre/Moreau, (FRA/FRA), Citroën C3 R5, 1:39.59,8 Stunden
2. Kopecký/Dresler (CZE/CZE), Skoda FABIA R5, +14,0 Sekunden
3. Ciamin/de la Haye (FRA/FRA), Hyundai i20, +1.17,8 Minuten
4. Andolfi/Scattolin (ITA/ITA), Skoda FABIA R5, +2.18,0 Minuten
5. Katsuta/Salminen (JPN/FIN), Ford Fiesta R5, +2.56,5 Minuten
6. Guerra/Rozada (MEX/ESP), Skoda FABIA R5, +3.16,9 Minuten
Der Kalender 2018 der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC 2)
Veranstaltung Datum
Rallye Monte Carlo 25.01.–28.01.2018
Rallye Schweden 15.02.–18.02.2018
Rallye Mexiko 08.03.–11.03.2018
Rallye Frankreich/Tour de Corse 05.04.–08.04.2018
Rallye Argentinien 26.04.–29.04.2018
Rallye Portugal 17.05.–20.05.2018
Rallye Italien Sardinien 07.06.–10.06.2018
Rallye Finnland 26.07.–29.07.2018
Rallye Deutschland 16.08.–19.08.2018
Rallye Türkei 13.09.–16.09.2018
Rallye Großbritannien 04.10.–07.10.2018
Rallye Spanien 25.10.–28.10.2018
Rallye Australien 15.11.–18.11.2018