Sport WorldSBK – BMW Motorrad Motorsport mit Verletzungspech

WorldSBK – BMW Motorrad Motorsport mit Verletzungspech

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FIM Superbike World Championship. ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team, BMW M 1000 RR, Michael van der Mark #60 (NED).
FIM Superbike World Championship. ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team, BMW M 1000 RR, Michael van der Mark #60 (NED). © BMW AG
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Top-6-Ergebnisse und Verletzungspech für BMW Motorrad Motorsport Die zweite Runde der FIM Superbike World Championship 2023 (WorldSBK) im indonesischen Mandalika begann für BMW Motorrad Motorsport mit vielversprechenden Ergebnissen am Samstag. In der Superpole-Qualifikation fuhr Loris Baz (FRA) aus dem Bonovo action BMW Racing Team auf den starken sechsten Startplatz.

In Rennen eins sicherte sich Michael van der Mark (NED) aus dem ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team nach einer beeindruckenden Aufholjagd den sechsten Platz. Der Sonntag verlief jedoch sehr unglücklich – mit Pech in den Rennverläufen und mit Verletzungen. Baz zog sich bei einem Zwischenfall im Superpole-Rennen Frakturen im rechten Bein zu. Van der Mark stürzte in Rennen zwei und verletzte sich an der linken Hand.

Mit seiner hervorragenden Performance führte Baz das BMW Quartett in der Superpole-Qualifikation an. Van der Mark wurde als Zehnter gewertet, gefolgt von Scott Redding (GBR / ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) auf Position elf und Garrett Gerloff (USA / Bonovo action BMW Racing Team), der zu Beginn des Wochenendes mit Magenproblemen zu kämpfen hatte, auf Rang 14.

Im ersten Rennen am Samstagnachmittag gelang van der Mark eine beeindruckende Aufholjagd. In der Startphase büßte er zwar einige Positionen ein, doch dann arbeitete er sich von Rang 14 Schritt für Schritt nach vorn. Der Niederländer ging als Achter in die vorletzte Runde und machte noch zwei weitere Plätze gut. Nachdem er im letzten Umlauf seine schnellste Rennrunde gefahren war, erreichte van der Mark das Ziel auf dem sechsten Rang. Baz konnte sich beim Start in der Spitzengruppe behaupten, musste dann aber einem stürzenden Fahrer ausweichen und fiel weit im Feld zurück. Er sah die Zielflagge schließlich als Elfter. Gerloff beendete das erste Rennen als 14., Redding musste aufgrund eines technischen Defekts aufgeben, nachdem er im ersten Renndrittel auf dem neunten Rang gelegen hatte.

Das Superpole Race am Sonntagvormittag musste nach einer Runde abgebrochen werden. Zwei Fahrer waren kollidiert, und Leidtragender war Baz, der von einem stürzenden Piloten mitgerissen wurde und ebenfalls zu Fall kam. Während die Strecke von Flüssigkeiten gereinigt wurde, gelang es dem unter Hochdruck arbeitenden Bonovo action BMW Racing Team, Baz‘ Motorrad rechtzeitig für den Neustart wieder zu reparieren. Als das Rennen als Acht-Runden-Sprint wieder aufgenommen wurde, lag Baz zunächst aussichtsreich auf Rang sieben. In der zweiten Runde wurde er jedoch von einem Mitbewerber unglücklich am rechten Bein getroffen. Es gelang dem Franzosen unter Schmerzen, zur Box zurückzufahren. Im Medical Center wurden Frakturen des Wadenbeins und des Knöchels diagnostiziert. Baz wurde in ein Krankenhaus gebracht, in dem unter anderem ein CT-Scan zur weiteren Untersuchung durchgeführt wurde.

Van der Mark und Redding beendeten das Superpole Race als Achter und Neunter und verbesserten sich damit in der Startaufstellung für Rennen zwei auf die entsprechenden Positionen. Gerloff kam als Zwölfter ins Ziel. Auch dieses zweite Hauptrennen verlief dramatisch. In der siebten Runde stürzte van der Mark mit einem Highsider. Der direkt dahinter folgende Philipp Öttl (GER / Ducati) ging ebenfalls zu Boden. Das Rennen wurde mit roter Flagge abgebrochen, kurz vor dem Abbruch geriet Redding jedoch ins Rutschen und stürzte in den Top-10 liegend. Da das Rennen nach der Reihenfolge bei der letzten Zeitmessung neu gestartet wurde, musste Redding vom 14. Startplatz aus in die verbleibenden 14 Runden gehen. Mit einem guten Start machte er sofort wieder Plätze gut und wurde Zehnter, direkt vor Gerloff auf Rang elf. Van der Mark wurde im Medical Center untersucht, wo eine Fraktur von zwei Fingern der linken Hand diagnostiziert wurde.

In der WorldSBK steht nun eine mehrwöchige Pause an, ehe mit der dritten Runde vom 21. bis 23. April im niederländischen Assen die Europasaison beginnt. BMW Motorrad Motorsport nutzt die Pause für Testfahrten in Barcelona (ESP).

FIM Superbike World Championship. Bonovo action BMW Racing Team, BMW M 1000 RR, Loris Baz #76 (FRA).
FIM Superbike World Championship. Bonovo action BMW Racing Team, BMW M 1000 RR, Loris Baz #76 (FRA). © BMW AG

Stimmen nach den Rennen in Mandalika.

Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor: „Das Wochenende war geprägt von Ups und Downs. Am Freitag hatten alle noch Schwierigkeiten, weil der Zustand der Strecke noch nicht so gut war. Das hat sich aber schnell gebessert, und wir konnten auf unsere Performance vom vergangenen Jahr hier aufbauen. Loris hat in der Superpole eine sehr gute Leistung gezeigt. Michael und Scott hatten jeweils auch sehr gute Runden, die aber wegen gelber Flagge gestrichen wurden. Garrett hatte noch mit dem Set-up zu kämpfen. Rennen eins verlief unglücklich für Scott. Sein Reifen hat nicht funktioniert, und dann kam ein technisches Problem dazu. Michael hat sich mit einer sehr starken und soliden Leistung bis auf Rang sechs nach vorn gekämpft. Loris musste am Start einem stürzenden Fahrer ausweichen, schob sich aber wieder bis auf Rang elf nach vorn. Am Sonntag war das Glück definitiv nicht auf unserer Seite. Im Superpole-Rennen ist Loris von weit vorn gestartet, doch nach dem ersten Start wurde er unschuldig zu Fall gebracht. Sein Team hat einen hervorragenden Job gemacht, um sein Motorrad schnell wieder bereit zu machen. Nach dem Neustart wurde Loris dann aber sehr unglücklich am Bein getroffen und hat sich Frakturen zugezogen. Gute Besserung an ihn! Scott und Michael hatten ein recht gutes Rennen und gingen so als Achter und Neunter ins zweite Hauptrennen. Leider wurde Michael abgedrängt und hatte einen Highsider, als er wieder ans Gas ging. Dabei hat er sich an den Fingern verletzt. Auch Mickey gute Besserung! Beim Neustart von Rennen zwei mussten alle mit gebrauchten Reifen antreten, und wir konnten leider nicht mehr an die Performance anknüpfen. Scott und Garrett haben miteinander gekämpft und wurden Zehnter und Elfter. Das Fazit: Es gab Highlights, aber das Wochenende endete enttäuschend mit zwei verletzten Fahrern. Beide haben nun einige Wochen, um sich zu erholen, und wir hoffen, dass sie am Test in Barcelona teilnehmen können. Doch wir lassen den Kopf nicht hängen, bereiten uns gut vor und freuen uns auf die Europasaison.“

Michael van der Mark, ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team (SP: 10 / R01: 6 / SP Race: 8 / R02: DNF): „Ich denke, heute war es nicht so schlecht. Im Sprintrennen heute Vormittag war mein erster Start in Ordnung, aber mein zweiter Start war nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hatte. Und auf dieser Strecke ist das Überholen schwierig. Aber im Superpole-Rennen Achter zu werden war nicht schlecht. Denn unser Hauptziel war, uns in der Startaufstellung für Rennen zwei um einige Positionen zu verbessern. Ich hatte einen guten Start, aber ein paar Schwierigkeiten, als ich versuchte zu schalten, sodass ich ein paar Plätze verlor. Ich versuchte, ruhig zu bleiben und habe mich Schritt für Schritt vorgearbeitet. Ich hatte einen guten Rhythmus und wusste, dass ich mich mit dem gewählten Reifen gegen Ende des Rennens steigern würde. Leider habe ich dann eingangs Kurve elf das Heck verloren und hatte einen massiven Highsider. Es war schade, denn ich denke, wir hätten wieder einen guten Job machen können, vor allem gegen Ende des Rennens. Aber so ist es nun einmal. Mir geht es gut, ich habe nur einen kleinen Bruch in meinem Finger.“

Scott Redding, ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team (SP: 11 / R01: DNF / SP Race: 9 / R02: 10): „Im letzten Rennen war ich mit der Performance recht zufrieden. Ich habe in der ersten Kurve einen Fehler gemacht, der mich ein paar Positionen gekostet hat. Ich habe mich darüber etwas geärgert, aber die Bedingungen waren wirklich tückisch. Etwas unglücklich war dann auch, dass ich bei der roten Flagge gestürzt bin und sie keine ganze Runde zurückgegangen sind. Da war ich Achter, und so musste ich vom 14. Platz starten. Man weiß, dass es von dort aus ohnehin schwierig ist. Ich hatte einen guten Start und konnte mich etwas durch das Feld arbeiten Aber das Feld liegt im Moment so eng beieinander, dass es wirklich schwierig ist, nach vorn zu kommen. Die Rundenzeiten sind sehr ähnlich. Damit bin ich Zehnter geworden. Ich war happy, das Rennen zu beenden. Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass ich mich auf dem Motorrad wohler fühlte. Ich hoffe jetzt, dass wir darauf für den Rest der Saison aufbauen können.“

Garrett Gerloff, Bonovo action BMW Racing Team (SP: 14 / R01: 14 / SP Race: 12 / R02: 11): „Das war so ein typischer Tag der roten Flaggen! Wir haben heute einige große Änderungen am Motorrad vorgenommen. Ich fühlte mich damit heute Morgen im Superpole-Rennen noch etwas seltsam, aber ich konnte spüren, dass es ziemlich gut war. Es hat mich nur etwas Zeit gekostet, mich daran zu gewöhnen. Das Superpole-Rennen war recht okay, aber wir waren nicht wirklich in der Lage, unsere Startposition zu verbessern. Zum ersten Teil des Hauptrennens sind wir mit den härtesten Reifen vorne und hinten rausgegangen und das hat sich im Vergleich zu den anderen einfach nicht wirklich fantastisch angefühlt. Glücklicherweise, oder unglücklicherweise, wurde das Rennen dann unterbrochen, und wir konnten auf die weichere Mischung vorne und hinten wechseln. Das hat das Motorrad schlichtweg ganz anders gemacht, und alles fühlte sich danach so viel besser an. Es war schön, mit Scott und ein paar der anderen Jungs zu fahren. Wir sind natürlich nicht dort, wo wir sein wollen. Aber wenn man bedenkt, wie wir das erste Rennen beendet haben und wie das zweite Rennen verlief, bin ich wirklich glücklich über die Verbesserung. Es wird etwas dauern, bis wir konstant vorne mitfahren können, aber ich denke nicht, dass wir extrem weit weg sind. Darüber bin ich glücklich! Gleichzeitig fühle ich wirklich mit meinem Teamkollegen Loris. Ich habe das Video gesehen, und das sah definitiv nicht gut aus. Aber ich habe bemerkt, dass er guter Dinge ist, und ich hoffe jetzt, dass er so schnell wie möglich wieder genesen und in Assen wieder mit uns Rennen fahren kann. Ich hoffe natürlich auch, dass Michael nach seinem Highsider okay ist. Es war traurig, auch ihn am Boden zu sehen.“

Loris Baz, Bonovo action BMW Racing Team (SP: 6 / R01: 11 / SP Race: DNF / R02: DNS): „Ich habe das Krankenhaus nach CT-Untersuchungen wieder verlassen. Ich habe einen Bruch im Knöchel und in der Wade. Wir hatten heute einfach richtig Pech. Für das Warm-up hatten wir nicht genügend Reifen übrig, also haben wir diese Session nicht wirklich genutzt. Vor dem Superpole-Rennen war ich sehr zuversichtlich. Ich hatte eine gute Startposition und kam auch stark weg. Leider hat mich in Kurve zwei hinein jemand von hinten gerammt und ich landete mit Alex im Kies. Alex erzählte mir dann, dass Danilo uns beide rausgekegelt hat. Es war ein wirklich heftiger Abflug und ich hatte Glück, dass das Motorrad von Alex mich nicht getroffen hat. Dann war Öl auf der Strecke. Wir haben versucht, den Streckenposten zu sagen, dass sie das Rennen abbrechen müssen, aber es gab ein Missverständnis und niemand unternahm etwas. Dann stürzte Johnny auf dem Öl. Als ich die roten Flaggen sah, bin ich wieder auf mein Bike gesprungen und zur Box zurückgefahren. Die Jungs haben super gearbeitet, um mir zu ermöglichen, wieder an den Start zu gehen. Ich war in diesem Moment happy, neu starten zu können. Ich hatte wieder einen guten Start, war Fünfter oder Sechster und hatte viel Vertrauen ins Motorrad. Ich fühlte mich viel besser als gestern. Die Änderungen, die die Jungs gemacht haben, waren wirklich gut. Unglücklicherweise fühlte ich in der zweiten Runde auf dem Weg zu Kurve zehn einen heftigen Einschlag am Bein. Alex hatte versucht, mich zu überholen und ist in mein Bein gefahren. Ich fühlte direkt, dass etwas nicht stimmte und gebrochen war. Ich kam zurück zur Box. Es war extrem schmerzhaft, aber glücklicherweise ist es jetzt schon etwas besser. Ich kann morgen nach Hause fliegen, um dort mit meinen Ärzten zu arbeiten, um bereit und fit für Assen zu sein. Ein riesiges Dankeschön an meine Jungs, wir hatten wieder Pech. Aber wir sahen die Verbesserungen, und wir müssen uns daran festhalten. Danke noch einmal an alle, auch an Eugene, der mich hier ins Krankenhaus begleitet hat.“

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