Uli Hoeneß legt keine Revision ein – legt außerdem alle Ämter nieder: Damit hat man wohl nicht gerechnet. Nachdem gestern das Urteil von dreieinhalb Jahren gegen Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung verkündet wurde, sagte sein Verteidiger, dass natürlich in Revision gegangen wird.
Doch nun kommt es doch anders. Uli Hoeneß wird ins Gefängnis gehen. Hoeneß verzichtet auf eine Revision in seinem Steuerprozess und akzeptiert damit die Haftstrafe von dreieinhalb Jahren. Zudem tritt er mit sofortiger Wirkung als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern München zurück, teilte der 62-Jährige in einer persönlichen Erklärung mit. Er wolle sich den Konsequenzen seines Verhaltens stellen, ließ er wissen.
„Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich“, hieß es in der Erklärung.
Hoeneß weiter: „Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München eV und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder. Ich möchte damit Schaden von meinem Verein abwenden.“
Noch hat allerdings auch die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, Revision gegen das Urteil einzureichen. Die Staatsanwaltschaft forderte fünfeinhalb Jahre Haft für Uli Hoeneß.
Hoeneß wird damit in absehbarer Zeit seine Haftstrafe antreten. Zugleich schuldet er der Staatskasse rund 50 Millionen Euro, die sich aus den hinterzogenen Steuern plus Solidaritätszuschlag in Höhe von 28,5 Millionen Euro sowie Strafen und Verzugszinsen zusammensetzen.