Targa Florio – Extravagante Abarth-Fahrzeuge von FCA Heritage nehmen an der Targa Florio teil
Die Targa Florio gilt als eines der ältesten, wenn nicht gar als ältestes Autorennen der Welt. Auch wenn sich die ruhmreiche Veranstaltung diesen Titel eventuell mit anderen Klassikern des Motorsports teilen muss – steht eines fest: In den Anfangsjahrzehnten der Automobilentwicklung stellte die „Targa“ eine besonders intensive Herausforderung für Fahrer und Technik dar.
Auch bei der 102. Targa Florio, der Neuauflage des Klassikers, wird es sicher wieder spannend. Auf jeden Fall ist bei der „Targa Florio Classica“, die von Abarth unterstützt wird, Motorsportgeschichte zum Greifen nah – für die traditionsreiche Marke mit dem Skorpion ist es „ein Muss“, dabei zu sein und die eigene Historie zu präsentieren.
Auf der Targa Florio Classica wird FCA Heritage drei Präziosen aus der umfangreichen Sammlung vorstellen: Ein rares Abarth 2400 Coupé von 1964, einen Autobianchi A112 Abarth 58 HP von 1974 und einen ebenfalls 1974 gebauten Fiat 500. Der 44 Jahre alte 500 wird mit dem neuen Abarth Classiche 595 Conversion Kit veredelt und zeigt so das Geschichtsbewusstsein, welches die Marke seit jeher auszeichnet. Für alle drei Autos gilt: Jedes ist ein Meilenstein in der Historie von Abarth. Die einzigartigen Straßenfahrzeuge zeigen Abarth als unabhängigen Hersteller von extrem hochwertigen GT-Automobilen, als Entwickler von passgenauen Upgrade-Umrüstpaketen für Kleinwagen von Fiat und als Schöpfer besonders sportlicher Varianten beliebter Serienfahrzeuge. Das vom gebürtigen Wiener Karl „Carlo“ Abarth vor beinahe 70 Jahren gegründete Unternehmen nahm sich schon ab 1957 mit Erfolg der Modelle aus Turin an – etwa dem 500, dem 850 oder sogar dem Ur-Van Multiplan. Dieses Engagement wurde nach der Übernahme durch Fiat im Jahr 1971 noch einmal intensiviert. Anlässlich des Geburtstages von Carlo Abarth, der sich am 15. November zum 110. Mal jährt, nehmen dessen motorsportbegeisterte Witwe Anneliese Abarth, sowie der erfahrene Renn- und Testfahrer Eris Tondelli aktiv an der „Targa“ teil. Tondelli entwickelte den Abarth 595 mit – und schuf damit einen sportlichen Klassiker.
Tradition trifft auf Moderne: Das aktuellen Modelle der Marke Abarth werden auf der Piazza Verdi in Palermo gezeigt, während einige Fahrzeuge im berühmten Stadtteil Mondello für eine Probefahrt zur Verfügung stehen. Für Abarths untrennbare Verbindung mit der Targa Florio stehen die Erfolge, die die Marke sowohl bei den Speed-Rennen als auch bei den Rallyes feiern konnte. Und die beiden letzten Ausgaben der Targa Florio Rally haben den Nervenkitzel wiederbelebt, denn der neue Abarth 124 Rallye ging auf Sizilien an den Start. Mit diesem Auto gewann Cristopher Lucchesi im Mai 2018 bei der Targa Florio Rally in der R-GT-Klasse.
Vom 4. bis 7. Oktober findet am Südende von Italien nun die längst ebenfalls renommierte Targa Florio Classica statt. Der Oldtimer-Wettbewerb erinnert an das vermutlich älteste Autorennen der Welt: In seiner ursprünglichen Form wurde es von dem aus Palermo stammenden Auto-Pionier Vincenzo Florio konzipiert, organisiert und sogar finanziert. Er wollte mit der Veranstaltung ein „praktisches und präzises Kriterium für die Beurteilung des fahrenden Autos“ schaffen, was ihm schon mit der Debütveranstaltung gelang. Dass Rennen, das seit 1906 in verschiedenen Formen durchgeführt wird, schrieb bereits mit dem allerersten Sieger Alessandro Cagno, automobile Geschichte. Nun wird die Targa Florio Classica, die vom Palermo Automobile Club in Zusammenarbeit mit dem Automobile Club d’Italia organisiert wird, von Abarth unterstützt – diese Kooperation unterstreicht die besondere Verbindung der „Targa“ mit dem Hause Abarth.
FCA Heritage, die Abteilung im Konzern, die sich der Erhaltung und Förderung des historischen Vermächtnisses der italienischen FCA-Marken verschrieben hat, präsentiert auf der Targa Florio Classica drei besonders schöne Abarth-Fahrzeuge – aus der umfangreichen Sammlung hat man diese automobilen Meilensteine ausgewählt: Das Abarth 2400 Coupé von, den Autobianchi A112 Abarth 58 HP von 1974 und der gleich alte, mit dem neuen Abarth Classiche 595 Conversion Kit aufgewertete Fiat 500. Die Autos stehen jeweils für eine wichtige Entwicklungsstufe der Marke mit dem Skorpion im Logo. Das 2400 Coupé mit der Allemano-Karosserie ist ein hervorragendes Beispiel für Abarths Fähigkeit als selbstständiger Konstrukteur von besonders hochwertigen GT-Fahrzeugen, während der kraftvolle A112 an Abarths an erste Zeit nach der Übernahme durch Fiat anno 1971 erinnert. Der A112 ist Teil von Abarths erfolgreicher Arbeit für das Fiat Racing Department. Last but not least wäre da noch der ebenso schnelle wie agile Fiat 500, der mit dem neuen Retro-Umbausatz 595 von FCA Heritage aufgerüstet wurde. Der kleine Supersportler stellt eine Hommage an die glorreichen Jahre, in denen Abarth seine berühmten getunten Versionen der Fiat-Kleinwagen entwickelte, dar.
Zur Feier des 110. Geburtstages von Karl Abarth, der am 15. November 1908 in Wien das Licht der Welt erblickte und viel zu früh am 23. Oktober 1979 in seiner Heimatstadt verstarb, wird die „Targa“ von zwei Personen besucht, die zu den symbolträchtigsten Akteuren der Marke zählen: Anneliese Abarth wird mit dem 2400 Coupé, das einst ihrem Gatten gehörte, an der Starparade teilnehmen. Eris Tondelli, der in den 1960er Jahren als Renn- und Testfahrer für Abarth aktiv war und maßgeblich an der Entwicklung des 595 beteiligt war, wird am Steuer des Fiat 500 mit dem neuen Klassik-Umbausatz Platz nehmen. Darüber hinaus wird das aktuelle Angebot von Abarth auf der Piazza Verdi in Palermo gezeigt, während einige Modelle im berühmten Stadtteil Mondello für eine Probefahrt bereitstehen.
Im Rahmen der Targa Florio organisiert FCA Heritage am 1., 2. und 3. Oktober eine spezielle Authentizitätszertifizierung im Motor Village von Palermo. Alle Sizilianer, die ein historisches Fahrzeug der Marken Abarth oder Lancia besitzen, können sich dort anmelden. Außerdem stehen Experten von FCA Heritage Sammlern und Fans für Fragen zur Verfügung. Die Oldtimer-Profis stellen die besonderen Verfahren und Dienstleistungen der Klassik-Abteilung vor. Termine können direkt über die Mailadresse heritage@fcagroup.com vereinbart werden.
Das Abarth 2400 Coupé Allemano (1964)
Dieses wundervolle, vom Stardesigner Giovanni Michelotti entworfene Coupé wurde 1959 auf der Genfer Auto Salon vorgestellt. Es handelte sich um die Gran-Turismo-Version einer erfolgreichen Limousine der oberen Mitteklasse, des Fiat 2100. Montiert wurde das Fahrzeug von 1962 bis 1964 bei der renommierten Carrozzeria Allemano. Zunächst wurde es als 2200 Coupé ausgeliefert, im letzten Produktionsjahr dann als 2400 Coupé. Bei dieser 200 km/h schnellen Variante stammte der Reihenmotor aus dem Fiat 2300 und leistete statt der 86 kW (117 PS) dynamische 103 kW (140 PS). Das Fahrzeug, das auf der „Targa“ präsentiert wird, gehörte Karl Abarth selbst.
Der Autobianchi A112 Abarth 58 HP (1974)
Der Autobianchi A112, der im Oktober 1969 auf dem Automobilsalon in Turin vorgestellt wurde, war ein attraktiver und luxuriöser Flitzer. Dank seiner kompakten Größe eignete er sich nicht nur bestens für kurvenreiche Landstraßen, sondern eben auch den Stadtverkehr. Innovativ und ziemlich einzigartig war der mechanische Aufbau: Der Motor, abgeleitet von der 4-Zylinder-Ventileinheit des Fiat 850, wurde vorne quer montiert, während das Auto mit Frontantrieb und Einzelradaufhängung ausgestattet war. 1971 debütierte der A112 Abarth – als sportlichere Version. Die Leistung stieg durch Hubraumerweiterung auf 43 kW (58 PS) und damit beschleunigte das Fahrzeug in nur 12 Sekunden auf Tempo 100 km/h. Später kamen noch stärkere Varianten mit 51 kW (70 PS) und 63 kW (85 PS) dazu. Auch das Aussehen des Autos wurde modifiziert, um es sportlicher zu gestalten – ein selbstbewusstes Statement war etwa die mattschwarze Motorhaube. Im Inneren wurde die Instrumentierung um Drehzahlmesser, Amperemeter, Manometer und Öltemperaturanzeige erweitert. Die Sitze waren auf den sportlichen Fahrstil zugeschnitten und boten guten Halt, das Dreispeichenlenkrad gefertigt. Das auf der „Targa“ vorgestellte Fahrzeug wurde erst kürzlich von FCA Heritage erworben, es stammt aus der zweiten Serie.
Fiat 500 (1974) und das Abarth Classiche 595 Conversion Kit
Ein historischer Fiat 500, der mit dem „Abarth Classiche 595 Conversion Kit“ aufgerüstet wurde, nimmt ebenfalls am sizilianischen Rennen teil. Dieser 500er ist ein echtes „Versuchsobjekt“ von FCA Heritage, denn es wurde speziell für den Einsatz des Conversion Kits vorbereitet. Bei der Targa Florio Classica wird das Auto von einem prominenten Experten getestet – vom Rennfahrer Eris Tondelli, der für Abarth in den sechziger Jahren an der Entwicklung dieser Autos beteiligt war. Das Umbauset ist eine Nachbildung des Modells, das die Geschichte von Abarth geprägt hat. Es dokumentiert, wie sich die Marke mit der Modernisierung und Feinabstimmung von erfolgreichen Fahrzeugen des Massenmarktes etablierte. Im Detail umfasst das neue Kit Zylinderlaufbuchsen und Kolben mit einem Durchmesser von 73,5 Millimetern, einen Satz Ventilfedern, die Nockenwelle, die Zylinderkopfdichtung, eine Ölwanne, einen 28er Weber-Vergaser und eine komplette Auspuffanlage mit den entsprechenden Befestigungswinkeln. Alle Komponenten werden in einer speziellen Holzbox präsentiert, die mit originalgetreuen Markierungen und dem Sigel von Abarth Classiche versehen ist. So wird stilvoll garantiert, dass das Kit im Spirit der Renntradition der Marke entworfen und gebaut wurde.
Abarth unzerstörbare Verbindung mit der Targa Florio
Abarth blickt auf eine lange Erfolgsgeschichte im Speed-Wettbewerb der Targa Florio zurück. Das Unternehmen konnte viele Klassensiege feiern – besonders im Gedächtnis blieben die Triumphe mit dem Abarth 1000 SP. Dieses Fahrzeug ermöglichte es auch Privatfahrern auf den kurvenreichen Straßen der Madonie vorne mitzufahren. Ebenfalls unvergesslich sind die Erfolge des Abarth 124 Rallye in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Seit die Targa Florio 1978 von einem Speed-Rennen zu einer harten Rallye wurde, hat Abarth mehrere Gesamtsiege verbucht – zunächst zwei mit dem Abarth 131 Rallye, 1979 mit Adartico Vudafieri und 1980 mit Mario Pasetti. In den Jahren 2003 und 2004 gewann Paolo Andreucci mit dem Fiat Punto Super 1600, 2006 triumphierte er im Abarth Grande Punto S2000. Mit dem gleichen Modell fuhr 2009 Luca Rossetti als erster über die Ziellinie. Abarth war mit seiner Ingenieurskunst auch maßgeblich an den insgesamt neun ersten Plätzen von Lancia Rally, Lancia Delta S4 und Integrale beteiligt. Zu guter Letzt feierte die Marke in den letzten beiden Ausgaben der Targa Florio ein überaus erfolgreiches Comeback mit dem Abarth 124 Rallye.