Auto und Mobiles Schuler und Porsche gründen Joint Venture für Karosserie-Teile

Schuler und Porsche gründen Joint Venture für Karosserie-Teile

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Porsche Leipzig-Jahr 2011 erfolgreichstes Geschäftsjahr seit Werksgründung
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Schuler und Porsche gründen Joint Venture für Karosserie-Teile

Porsche stellt eine weitere Weiche für die Sportwagen-Produktion der Zukunft: Der Aufsichtsrat der Porsche AG hat grünes Licht für ein Joint Venture mit der Schuler AG gegeben, dem weltweit führenden Hersteller von Automations- und Pressensystemen.

Am Dienstag, den 4. September, unterzeichneten die Unternehmen den Vertrag zur Gründung eines gemeinsamen Unternehmens. Bereits Mitte August hatte die Europäische Kommission dieses gemeinsame Vorhaben freigegeben. Die Freigabe durch weitere Wettbewerbsbehörden steht aktuell noch aus. Der Zweck des Gemeinschaftsunternehmens von Schuler und Porsche ist ein sogenannter Smart-Press-Shop. Mit zukunftsweisenden Technologien soll das neue Presswerk hoch flexibel anspruchsvolle Karosserie-Teile herstellen; der Schwerpunkt liegt dabei auf Aluminium-Außenhautteilen sowie der Fertigung kleiner Losgrößen.

„Mit dem Joint Venture stellt Porsche wichtige Weichen für die Sportwagen-Produktion der Zukunft. Den ersten Schritt haben wir bereits 2015 mit der Integration des Porsche Werkzeugbaus gemacht. Das Gemeinschaftsunternehmen mit der Schuler AG ist eine logische Konsequenz“, sagt Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG. „Es geht um die Nutzung von Zukunftstechnologien und Innovationen, um Prozesse noch effizienter zu gestalten. Die enge Verzahnung von Design, Entwicklung, Karosserieplanung, Werkzeugfertigung und Produktion innerhalb des Porsche-Konzerns wird die Qualität unserer Sportwagen maßgeblich beeinflussen.“

„Porsche und Schuler bringen gemeinsam ein Presswerk zum Einsatz, das in zweifacher Hinsicht neue Maßstäbe setzt – bei der Leistungsfähigkeit in der industriellen Fertigung und bei der digitalen Vernetzung und Auslesbarkeit der Datenströme im gesamten Produktionsprozess“, sagt Domenico Iacovelli, Vorstandsvorsitzender der Schuler AG. „Von diesem großen Schritt nach vorn wird Porsche profitieren, aber letztlich andere Hersteller auch.“

Die konsequente Weiterentwicklung des Prozess-Know-hows im Bereich der Metall-Umformung erfolgt unter anderem durch die durchgehende Vernetzung der Produktionsdaten und den Einsatz des maschinellen Lernens. Neue Maßstäbe setzen Porsche und Schuler mit Themen wie „predictive maintainance“ (vorausschauender Wartung) oder einer intelligenten Produktionssteuerung.

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Das Gemeinschaftsunternehmen wird als eigenständige GmbH & Co. KG geführt. Die Anteile liegen zu gleichen Teilen bei der Schuler AG, einer Tochter der Andritz-Gruppe, und Porsche. Porsche und Schuler investieren jeweils in zweistelliger Millionenhöhe in das Gemeinschaftsunternehmen. Es entstehen mehr als 100 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze. Der Sitz des neuen Unternehmens steht aktuell noch nicht fest. Ziel ist es, mit der Wahl des Standortes die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren, indem die Logistikwege für Karosserie-Teile minimiert werden.

Neben dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen verfolgt Porsche im Rahmen der Strategie 2025 das Ziel, seine Kompetenz im Bereich Leichtbau konsequent auszubauen. Vor diesem Hintergrund hatte das Unternehmen bereits Mitte 2015 die Werkzeugbausparte von Kuka mit den Standorten im sächsischen Schwarzenberg und im slowakischen Dubnica übernommen und als Porsche Werkzeugbau GmbH in den Porsche-Konzern integriert. Durch die enge Verzahnung von Design, Entwicklung, Karosserieplanung und Werkzeugfertigung wird bereits in einer frühen Phase der Fahrzeugentwicklung die Qualität der Sportwagen entscheidend beeinflusst.

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