Mazda kündigt Elektrofahrzeug mit optionalem Kreiskolbenmotor-Range-Extender an
Mazda wird im Jahr 2020 sein erstes Elektrofahrzeug auf den Markt bringen. Die Einführung ist Teil des langfristigen Entwicklungsprogramms „Nachhaltiges Zoom-Zoom 2030“. Mazda wird zunächst zwei Varianten eines neuen batterie-elektrischen Fahrzeuges einführen. Eine Variante wird ausschließlich elektrisch per Batterie angetrieben, die andere kombiniert die Batterie mit einem kleinen, leichten und außergewöhnlich leisen Mazda Kreiskolben-Motor, der als Range-Extender (Reichweiten-Verlängerer) dient.
Der Range-Extender lädt die Fahrzeugbatterie bei Bedarf auf und räumt so die Bedenken vieler Kunden im Hinblick auf die begrenzte Reichweite von Elektrofahrzeugen aus.
Mazda verfügt über eine bis in die 1960er Jahre zurückreichende Expertise beim Bau von Kreiskolben- beziehungsweise Wankelmotoren und hat als einziger Hersteller weltweit dieses Motorenkonzept erfolgreich kommerzialisiert. Als Range-Extender im Elektrofahrzeug feiert der einzigartige Kreiskolbenmotor nun ein Comeback als Antriebsquelle der Zukunft.
Die kleine Bauform und hohe Leistungsabgabe des Kreiskolben-Motors ermöglichen eine Vielzahl von elektrifizierten Antriebslösungen in einem gemeinsamen Layout. Da der Kreiskolben-Motor neben herkömmlichen Ottokraftstoff auch mit gasförmigen Kraftstoffen kompatibel ist, kann der Range-Extender zum Beispiel auch mit Flüssiggas betrieben werden.
Mazda Entwicklungsprogramm „Nachhaltiges Zoom-Zoom 2030“
Mazda geht davon aus, dass im Jahr 2030 immer noch 95 Prozent aller Fahrzeuge, die das Unternehmen produziert, von Verbrennungsmotoren in Kombination mit einer Form von Elektrifizierung angetrieben werden; die restlichen fünf Prozent stellen batterie-elektrische Fahrzeuge. Mazda wird sich daher auch in Zukunft auf die Optimierung der Effizienz von Verbrennungsmotoren konzentrieren. Beispielhaft zeigt diesen Ansatz der neue SKYACTIV-X Benzinmotor mit Kompressionszündung.
Mazda strebt im Vergleich zum Stand von 2010 eine Verringerung der CO2-Emissionen des Unternehmens um 50 Prozent bis 2030 und um 90 Prozent bis 2050 an. Das Unternehmen berücksichtigt dabei die ganzheitliche „Well-to-Wheel“-Perspektive, die den kompletten Kraftstoff-Lebenszyklus von der Ölquelle bis zum Einsatz auf der Straße umfasst. Verpflichtet ist das Unternehmen aber auch dem Grundsatz der richtigen Lösung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort – denn die Verfügbarkeit von Energiequellen und die Tauglichkeit automobiler Antriebe unterscheiden sich von Region zu Region.
In welchem Ausmaß Elektroautos zur „Well-to-Wheel“-Verringerung der CO2-Emissionen beitragen können, hängt natürlich in erster Linie davon ab, wie in der jeweiligen Region elektrische Energie produziert wird. Weltweit vorherrschend ist weiterhin die Stromerzeugung durch CO2-emittierende Wärmekraftwerke. Das Ziel, die Emissionen von Automobilen zu reduzieren, wird daher zunächst zu einer Diversifizierung von Kraftstoffen führen.
Zusätzlich zu alternativen Kraftstoffen wie Erdgas, Flüssiggas oder sogar Wasserstoff forscht die Automobilindustrie an der Nutzung wiederverwertbarer Flüssigkraftstoffe wie Biokraftstoffen aus Mikroalgen. Diese Entwicklung ist aus Sicht von Mazda eine wesentliche Voraussetzung, um CO2-neutrale Autos mit Verbrennungsmotor verwirklichen zu können. Das Unternehmen ist daher an Forschungsprojekten und Studien mit dem Technologie-Institut Tokio und der Universität Hiroshima beteiligt. Diese sind Teil einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und Regierung.
Mazda bleibt dabei weiterhin dem Fahrvergnügen verpflichtet und wird die Vorzüge elektrischer Antriebe mit eigenen Technologien kombinieren. Ziel ist die Entwicklung von Elektroautos, die nicht nur die immer strengeren Umweltanforderungen erfüllen, sondern auch das markentypische Mazda Fahrvergnügen bieten, wie es in der Technik- und Designphilosophie Jinba Ittai – der Einheit von Fahrer und Fahrzeug – zum Ausdruck kommt.