Formel 1 GP Deutschland – Stimmen zum Formel 1 GP von Deutschland
Lewis zeigte von Startplatz 14 eine furiose Aufholjagd und fuhr seinen 66. Sieg ein – seinen vierten in dieser Saison sowie den vierten beim Großen Preis von Deutschland. Damit stellte er den Rekord für die meisten F1-Siege bei diesem Grand Prix ein.
Stimmen nach dem GP von Deutschland
Lewis Hamilton
So ein Rennen habe ich noch nie erlebt. Ich wusste von Anfang an, dass ich die Spitze einholen musste – das war mein Ziel. Ich fuhr einen sehr langen ersten Stint, aber kurz bevor es anfing zu regnen, musste ich an die Box gehen, da die Reifen einfach nicht mehr länger gehalten hätten. Es regnete immer mehr und die Bedingungen waren richtig schwierig. Aber ich war schon soweit gekommen, dass ich unter keinen Umständen aufgeben wollte. Dieser Doppelsieg für Mercedes ist absolut fantastisch, gerade an einem Wochenende, an dem das Team uns mit der Vertragsverlängerung sein Vertrauen ausgesprochen hat. Ich hätte das niemals für möglich gehalten, aber ich habe einfach weiter alles gegeben, daran geglaubt und dann hat es geklappt. Vor dem Rennen habe ich wie immer gebetet und es scheint, als ob diese Gebete erhört wurden. An diesem Wochenende gab es viel Negatives, aber ich habe das Gefühl, dass der Regen das alles weggewaschen hat. Es ist wie ein Traum und ich werde diesen Tag niemals vergessen.
Valtteri Bottas
Ich hätte dieses Rennen gerne gewonnen, aber im Moment freue ich mich sehr für uns als Team. Es ist ein perfektes Ergebnis beim Heimrennen von Mercedes in Deutschland. Ich habe heute um den Sieg gekämpft und gegen Rennende sah es für mich recht gut aus. Aber leider hatte ich etwas Pech, da das Safety Car mit Blick auf das Alter meiner Reifen für mich nicht ganz zum bestmöglichen Zeitpunkt herausgekommen ist. Da habe ich das Rennen verloren. Lewis hat eine großartige Aufholjagd gezeigt und ist ein Mega-Rennen gefahren – vielleicht eines seiner besten. Schlussendlich hatte er ein bisschen mehr Glück mit dem Safety Car als ich. Ich hatte eine gute Chance beim Re-Start, Lewis und ich lieferten uns ein großartiges, faires Duell. Aber er behielt die Nase vorne. Das muss spannend ausgesehen haben – zwei gleiche Autos kämpfen auf der Strecke gegeneinander. Wir entschieden uns dazu, nicht auf die Intermediates zu wechseln. Das war ein Risiko, aber das Team war sich sicher, dass es nicht lange regnen würde. Es sollte sich als die genau richtige Entscheidung erweisen. Entsprechend bin ich froh, dass ich dem Team vertraut habe. Ich werde weiter alles geben und bin mir sicher, dass meine Zeit kommen wird.
Toto Wolff
Was für ein unglaubliches Rennen! Ein Doppelsieg und das ausgerechnet hier beim Heimrennen von Mercedes in Hockenheim nach all dem Pech, das wir zuletzt hatten. Heute hatten wir das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite und es war der perfekte Moment mit unseren beiden Fahrern und Dr. Zetsche auf dem Podium. Wie immer kommt es am Sonntag darauf an und nicht am Samstag und manchmal gewinnt nicht das schnellste Auto. Genauso war es heute. Aber selbst in der Freude über den Sieg sind wir in Gedanken bei Sergio Marchionne und seiner Familie. Obwohl wir auf der Rennstrecke Rivalen sind, sind wir abseits davon Freunde und es stimmt uns traurig, von seiner Krankheit zu hören. Es ist schwierig, so einen Grand Prix in ein paar Sätzen zusammenzufassen, aber als es anfing zu regnen, wurde es richtig interessant. Valtteri wollte mit einem Stopp durchfahren und es sah so aus, als ob er sich mit seinen Reifen in einer besseren Position befand als die Ferrari-Fahrer vor ihm. Gleichzeitig zeigte Lewis eine großartige Pace auf dem Soft-Reifen, auf denen er lange fahren konnte. So sah es danach aus, als würde er die Spitze im zweiten Teil des Rennens jagen können. Als das Safety Car herauskam, wurde es richtig chaotisch. Wir trafen eine späte Entscheidung, es gab viel Funkverkehr und schlussendlich kam ein Auto herein und eines blieb draußen. Damit deckten wir alle Optionen ab und es kam zum Duell beim Re-Start. Es stand sehr viel auf dem Spiel und nach all dem Pech der letzten Wochen trafen wir die Entscheidung, dass Valtteri seine Position halten sollte. Wenn es andersherum gewesen wäre, hätten wir die Entscheidung genauso getroffen. Denn wir wollten unseren Doppelsieg absichern und verhindern, eines oder gar beide Autos zu verlieren. Nach dem Drama von Silverstone und dem Qualifying gestern ist dies ein Traumergebnis für uns und diese Unberechenbarkeit ist das Schöne am Sport. Aber wir legen unseren Fokus schon bald auf Ungarn, wo wir uns am kommenden Wochenende erneut beweisen müssen.
Andrew Shovlin
Nach dem gestrigen Tag fragten wir uns, wann das Glück zu uns zurückkehren würde. Dabei hätten wir nie gedacht, dass das Rennen heute so verlaufen würde. Ein Doppelsieg bei einem unserer Heimrennen ist fantastisch. Dieses Wochenende wird uns für immer im Gedächtnis bleiben. Man unterschätzt leicht, wie schwierig es ist, bei diesen Bedingungen mit Trockenreifen auf der Strecke zu bleiben. Das haben unsere beiden Fahrer erstklassig gemacht – damit haben sie das Ergebnis erst möglich gemacht. Valtteris Rennen verlief im Vergleich mit Vettel wie erwartet. Im Trockenen war es nicht besonders aufregend, da es nur darum ging, die Reifentemperaturen im Rahmen zu behalten. Deshalb konnte Valtteri den Ferrari-Fahrer nicht unter Druck setzen. Der zweite Stint sah ermutigender aus. Vettel verlor Zeit hinter Kimi sowie im Verkehr und es schien, als ob Valtteris Reifen in einer besseren Verfassung waren. Das half uns, als es anfing zu regnen, wodurch wir noch weiter aufholen konnten. Für Lewis lief es ebenfalls sehr gut bei diesen Bedingungen. Er achtete am Anfang sehr gut auf seine Reifen und konnte den Stopp dadurch lange hinauszögern. Wir entschieden uns dazu, in Runde 42 neue UltraSoft-Reifen aufzuziehen, da wir den Regen kommen sahen, zu diesem Zeitpunkt aber auf frischen Reifen sein wollten. Denn wir hatten das Gefühl, dass wir den ersten Schauer auf Trockenreifen überstehen würden können. Das zahlte sich aus und er konnte bei diesen schwierigen Bedingungen auf die Führenden aufschließen. Die Safety-Car-Phase verschaffte ihm dann die Chance auf den Sieg. Er hatte die besten Reifen von allen, weshalb es kein Problem war, draußen zu bleiben. Valtteri benötigte frische Reifen für den Re-Start, weshalb sein Stopp notwendig war. Es war kein sauberer Stopp, aber zum Glück hat es uns keine Position gekostet. Nach dem Re-Start sagten wir den Fahrern, dass sie in der Schlussphase ihre Positionen halten sollten, da die Bedingungen sehr schwierig waren und wir angesichts des engen Duells mit Ferrari an beide Weltmeisterschaften denken müssen. Das ist nie eine einfache Entscheidung für einen Fahrer, aber Valtteri zeigte heute Größe und Professionalität. Hoffentlich werden wir ihn auch bald ganz oben auf dem Podium sehen.
Maurizio Arrivabene
„An einem besonders angespannten Wochenende für das Team wäre es wichtig gewesen, den Sieg mit nach Hause zu fahren, und unser Auto hat gezeigt, dass es der Aufgabe gewachsen ist. Leider lief es nicht wie geplant. Kimi fuhr ein großartiges Rennen, um es auf das Podium zu schaffen. Wir machen uns jetzt auf den Weg nach Ungarn, um unser Bestes zu geben, kurz vor der Sommerpause. “
Kimi Räikkönen
„Es war heute ziemlich schwierig auf der Strecke. Überraschenderweise gab es in einigen Kurven einen anständigen Grip und in einigen anderen gab es gar keinen; wir konnten den Regen besonders in den Kurven 2 und 6 spüren. Es war schwer zu sagen, wann man langsamer werden sollte und wo der Grip war. Offensichtlich mussten Sie Ihre Entscheidung vor der Bremszone treffen und wissen, dass, wenn es nasser ist, als Sie erwartet haben, Sie nicht viel tun können.
Es war nicht einfach, aber wir haben versucht, das beste zu machen und ich denke, wir haben es richtig gemacht. Die schwierigsten Momente waren, bevor das Safety-Car eintraf; Es fühlte sich an, als würde es viel regnen, irgendwie hatten wir einen anständigen Grip und plötzlich einen ziemlich schlechten. Irgendwann hatte ich einen Moment mit einigen Überundeten und leider habe ich den zweiten Platz verloren. In vieler Hinsicht hätte es heute besser sein können, aber das haben wir bekommen. Ich denke, dass wir in Anbetracht der Situation das Beste daraus gemacht haben.
Sebastian Vettel
„Da gibt es nicht viel zu sagen: Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, der das Ergebnis stark beeinflusst hat. Ich bremste ein bisschen zu spät für die Kurve, blockierten die Vorderreifen und dann die Hinterreifen, damit ich das Auto nicht mehr auf der Strecke halten konnte. Ich glaube, ich hatte vorher alles geschafft. Wir hatten das Tempo und bis zu diesem Punkt hatten wir die Kontrolle über das Rennen. Es war mein Fehler, also bin ich enttäuscht, aber ich denke nicht, dass wir noch zeigen müssen, was wir können. Wir haben überall gezeigt, dass wir wettbewerbsfähig sind, also freue ich mich nächstes Wochenende auf Ungarn. “