Auto und Mobiles 60 Jahre Subaru-Automobilbau – Mit dem Subaru 360 fing alles an

60 Jahre Subaru-Automobilbau – Mit dem Subaru 360 fing alles an

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Subaru 360 ging am 5. März 1958 in Serie Foto: © Subaru
Subaru 360 ging am 5. März 1958 in Serie Foto: © Subaru
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Kleines Auto, großer Auftakt Subaru 360 geht am 5. März 1958 in Serie Vom Kei-Car-Spezialisten zum weltgrößten Produzenten von Allrad-Pkw

Nur ein Jahr nach dem 100. Geburtstag der Unternehmensgründung hat Subaru wieder einen besonderen Grund zum Feiern. Vor 60 Jahren, genau am 5. März 1958, ging Subaru offiziell als Automobilhersteller an den Start. Im japanischen Stammwerk Ota, in der Präfektur Gunma, rollten damals die ersten Serienfahrzeuge vom Typ Subaru 360 vom Band, die im nahen Tokio Repräsentanten der japanischen Automobilindustrie vorgestellt wurden.

Premiere des Subaru 360 ein Ereignis von nationaler Bedeutung
Tatsächlich war die Premiere des Subaru 360 ein Ereignis von nationaler Bedeutung, übernahm dieser viersitzige Kleinstwagen doch eine Vorreiterrolle in der damals neuen Kei-Car-Klasse. Ein von der japanischen Politik definiertes Kleinstauto-Segment, das Modelle mit bis zu 360 Kubikzentimeter Hubraum, maximal drei Meter Länge und 1,30 Meter Breite steuerlich privilegierte, um die Motorisierung der Bevölkerung zu beschleunigen. Der später unter dem Kosenamen Marienkäfer („Ladybug“) bekannt gewordene Subaru 360 machte aber nicht nur den Traum vom eigenen Auto für junge Familien zur bezahlbaren Realität. Sein technisches Konzept war derart wegweisend, dass er als einziger seiner Klasse zwölf Jahre in Produktion blieb und sogar auf Exportmärkten wie Nordamerika verkauft wurde. Dadurch legte der kleine Welteroberer den Grundstein für die moderne Marke Subaru, die bis heute mehr als 21 Millionen Fahrzeuge produziert hat, davon mehr als 16 Millionen Allrad-Fahrzeuge.

Die 1950er und 1960er Jahre: Neue Wege zu nachhaltigen Erfolgen
Hervorgegangen ist Subaru aus dem japanischen Technologiekonzern Fuji Heavy Industries (FHI), der 1953 gegründet wurde. Dessen hohe technische Expertise wurzelt maßgeblich in dem 1917 lancierten und bis 1945 führenden japanischen Flugzeughersteller Nakajima Aircraft, der nach dem Zweiten Weltkrieg in FHI aufging. Als leidenschaftlicher Ingenieur hatte der erste Präsident von FHI, Kenji Kita, schon 1953 sehr konkrete Vorstellungen über Autos: „Wenn ihr ein Auto baut, baut ein richtiges Auto“, gab er seinem Entwicklungsteam mit auf den Weg. Und auch den Markennamen Subaru, der an das Sternbild der Plejaden erinnert, definierte Kenji Kita für das erste Fahrzeug, eine familienfreundliche Limousine. Allerdings wurde das 1954 unter dem Typencode P-1 bzw. Subaru 1500 vorgestellte Modell trotz modernen Ponton-Designs nur in wenigen Einheiten als Prototyp realisiert.

Subaru 360 ging am 5. März 1958 in Serie  Foto: © Subaru
Subaru 360 ging am 5. März 1958 in Serie Foto: © Subaru

Da die Politik inzwischen die Förderung von Kei-Cars beschlossen hatte, konzentrierte sich FHI jetzt auf diese Fahrzeugklasse. Mit dem Serienanlauf des Subaru 360 wurde 1958 in Japan Industriegeschichte geschrieben, denn dieser Vorreiter der Massenmotorisierung erfüllte die Rolle eines Volksautos, das auch als Cabrio und Kombi angeboten wurde. Damit nicht genug, der Subaru 360 legte gemeinsam mit der hubraumgrößeren Exportversion Subaru Maia 450 die Basis für den weltweiten Erfolg. Noch vor der späteren Fokussierung auf Boxermotoren und dem permanenten symmetrischen Allradantrieb setzte Subaru schon bei diesen ersten Zweizylinder-Zweitaktern auf kompromisslose Sicherheit, effiziente Antriebe, Fahrspaß und herausragende Kundenzufriedenheit. Dazu trugen die ersten in Asien durchgeführten Crashtests ebenso bei wie Dauertests auf dem hauseigenen, 1964 im japanischen Gunma eröffneten Prüfgelände. Auf deutschen Autobahnen und europäischen Schnellstraßen werden Subaru-Modelle seit 1960 getestet, die ersten Exportmärkte lagen aber ab 1961 in Südostasien. Im Jahr 1968 erfolgte die Gründung von Subaru of America in den USA, der ab den 1980er Jahren weltweit wichtigste Absatzmarkt.

Mit der Premiere des Subaru 1000 setzte der junge Automobilbauer im Jahr 1966 den nächsten Meilenstein. War diese kompakte Limousine doch das erste Modell der Marke mit Boxermotor, ein Motorenprinzip, das bis heute zum Kern von Subaru gehört. Herausragende Laufruhe und eine flache, kompakte Bauweise zugunsten eines tiefen Fahrzeugschwerpunkts machen Boxermotoren einzigartig – und zum essentiellen Bestandteil der für Subaru so markentypischen außergewöhnlichen Fahrdynamik und Fahrstabilität. Bis heute hat Subaru bereits weit über 17 Millionen Boxermotoren produziert.

1970er bis 1990er Jahre: Vom Allrad-Pionier zum weltgrößten Produzenten von Allrad-Pkw
Es ist die Kombination des Boxermotors mit dem symmetrischen Allradantrieb, die Subaru einzigartig macht und die den Grundstein für eine Weltmarke legte. Für gleichmäßigen Kraftfluss, der frei von Verspannungen ist, sind Boxermotor, Getriebe und Differentiale beim „Symmetrical AWD“ entlang einer Linie angeordnet. Dies bewirkt ein ausgewogenes, neutrales Fahrverhalten, das beruhigende Sicherheit, aber auch ein hohes Maß an Fahrfreude vermittelt. Im September 1972 läutete der Subaru Leone 4WD Station Wagon als erster allradgetriebener Großserien-Pkw überhaupt die neue Antriebsära ein. Nur ein Jahr später ging der Leone in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern an den Start – der große Sprung nach Europa war gelungen. Die Modelle für Europa stammen bis heute aus den kontinuierlich erweiterten Subaru-Werken im japanischen Ota, etwa 100 Kilometer nördlich von Tokio.

In der zweiten Generation zeigte sich der Subaru Leone durch besonders große Modellvielfalt aus und als erster japanischer Allrad-Pkw mit Automatik und Untersetzungsgetriebe. Mit dieser Modellreihe, allerdings unter der Typenbezeichnung Subaru 1800 4WD, baute sich der japanische Allradspezialist ab 1980 auch auf dem anspruchsvollen deutschen Automobilmarkt eine große und treue Gemeinde begeisterter Kunden auf. Ergänzt wurde das Allradportfolio in den folgenden Jahren um den Micro-Bus Subaru Libero, den Kleinwagen Justy, das extravagante Sportcoupé Subaru XT und 1989 durch den Subaru Legacy. Diese unaufgeregten Limousinen und Kombis avancierten in bis heute sechs Generationen und über fünf Millionen Einheiten zum meistverkauften Allrad-Pkw.
Auch die 1988 gegründete Motorsportdivision Subaru Tecnica International konzentrierte sich zunächst auf Rallyeeinsätze mit dem Subaru Legacy, ehe der legendäre Subaru Impreza WRX STI ab 1994 mit sechs Rallye-Weltmeistertiteln Motorsportgeschichte schrieb. Ganz anders dagegen der Bestwert, den Subaru Deutschland 1991 erzielte. Im ersten vollen Verkaufsjahr nach der deutschen Wiedervereinigung erreichten die Subaru-Verkaufszahlen einen neuen Allzeit-Spitzenwert von insgesamt fast 19.000 Zulassungen.

Eine Führungsrolle übernahm der größte Hersteller von Allrad-Pkw Mitte der 1990er Jahre auch im internationalen SUV- und Crossover-Segment. Als weltweit erster SUW (Sports Utility Wagon) vereinte der Subaru Outback ab 1995 Kombi-Komfort mit Offroad-Fähigkeiten, während der Forester ab 1997 zeigte, wie sich Subaru ein SUV-Modell vorstellt: Als besten Freund der Familie in handlichem Format, das zugleich alle Qualitäten eines geländegängigen Arbeitstiers besitzt. Mit diesem Mix aus Durchsetzungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Komfort kam der Forester bei SUV-Fans so gut an, dass Subaru nach nur neun Jahren das einmillionste Fahrzeug auslieferte.
Auch in der kleinen Klasse konnte Subaru kurz vor der Jahrtausendwende Neues vermelden. Während in Japan 1995 der batteriebetriebene Samber EV als erstes Elektrofahrzeug der Marke in den Handel kam, entsprang die im selben Jahr vorgestellte zweite Generation des Subaru Justy einer Kooperation mit Suzuki. Als erster Subaru wurde der Justy in Europa – im ungarischen Suzuki-Werk – für Europa gebaut. Weitere Kooperationen führten in dieser Zeit zu Lizenzproduktionen von Subaru in China und zum Eintritt in andere wichtige Märkte.

Die 2000er Jahre: Start in eine neue Ära und auf dem Sprung in die Zukunft
Fit für die Zukunft machte sich Subaru sofort nach dem Jahrtausendwechsel. Die japanischen Automobilwerke Gunma erreichten schon 2001 das Ziel „Zero Emissions“ und mit Concept Cars wie dem Hybrid-Mini H-01 oder dem Roadster B9SC prüfte Subaru das Potential der Elektrifizierung von Antrieben. Vor allem aber waren es die bewährten Boxermotoren, die sich in frischer Bestform zeigten. Bahnbrechend war dabei der auf der Frankfurter IAA 2007 präsentierte weltweit erste Boxer-Dieselmotor für die Großserie. Dieser mit Blick auf die Bedürfnisse europäischer Kunden entwickelte Vierzylinder vereinte die Effizienz des Selbstzünders mit den Vorzügen des Boxermotors und schrieb so seine eigene Erfolgsgeschichte im europäischen Allrad- und SUV-Segment, in dem Diesel zunehmend stärker gefragt waren. Für die jüngste Generation des 2,5-Liter-Boxer-Benziners mit Turbolader gewann Subaru dagegen den „International Engine of the Year Award 2006“, den Oscar des Motorenbaus.

Subaru BRZ Modell 2018 Foto:© Subaru
Subaru BRZ Modell 2018 Foto:© Subaru

Im Jahr 2009 wurde die erste Generation des stufenlosen Automatikgetriebes Lineartronic eingeführt, die seitdem kontinuierlich weiterentwickelte Lineartronic vereint Komfort für sanfte Beschleunigung mit besserer Effizienz. Das Jubiläum 15 Millionen Boxermotoren im Jahr 2015 konnte Subaru bereits mit einer neuen Motorengeneration feiern. Die jüngsten Boxer sind als Langhuber ausgelegt, liefern so mehr Drehmoment und bessere Verbrauchswerte, dies auch dank Direkteinspritzung und Twin-Scroll-Turboaufladung. Seit Herbst 2015 kommt diese aktuelle Motorengeneration in Verbindung mit der stufenlosen Lineartonic samt manuellem Schaltmodus auch im Subaru Levorg zum Einsatz, der damit im Segment der vielseitigen Sportstourer eine Alleinstellung besitzt. Anspruch zum Anderssein erhebt auch der Subaru BRZ, der als einziges Modell im aktuellen Portfolio nicht mit dem markentypischen symmetrischen Allradantrieb vorfährt. Stattdessen kombiniert er ein klassisches Sportwagen-Layout mit Hinterradantrieb und einen drehfreudigen 2,0-Liter-Boxermotor für eine perfekte Balance und pures Fahrvergnügen.
Neue Kundengruppen gewonnen hat Subaru auch mit dem 2011 vorgestellten Einstiegsmodell in die SUV-Palette, dem kompakten Subaru XV. Heute ist die Marke im SUV- und Crossover-Segment stärker aufgestellt als je zuvor, denn dafür steht das aktuelle Duo aus Subaru Forester und Subaru Outback sowie der gerade erst in zweiter Modellgeneration gestartete Subaru XV.

Ebenso wie der zum Modelljahr 2018 erneuerte Subaru Impreza zeigt sich der Subaru XV jetzt noch dynamischer, effizienter und sicherer. Zu verdanken ist das nicht zuletzt der neuen Subaru Global Platform, auf denen die beiden Modellreihen als erste Subaru in Europa basieren. Die neue Architektur erhöht die Steifigkeit von Karosserie und Aufhängung, verringert Vibrationen und Fahrgeräusche, optimiert das Fahrverhalten und den Komfort. Außerdem bietet sie die notwendigen technischen Voraussetzungen für eine Elektrifizierung.

Subaru Impreza  Modelljahr 2018 Foto: © Subaru
Subaru Impreza Modelljahr 2018 Foto: © Subaru

Auch beim Thema Sicherheit übernimmt Subaru eine Führungsposition, wie das 2015 in Europa eingeführte und seitdem vielfach preisgekrönte Sicherheits- und Assistenzsystem Subaru Eyesight zeigt.
Wie es sonst weiter geht? Das zeigt die Subaru Global Platform, denn auf ihr basieren Studien wie das in diesen Tagen auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte VIZIV Tourer Concept, das Fahrfreude in verführerische Form bringt. Unter dem Modellnamen „VIZIV“ („Vision for Innovation“) zeigt Subaru regelmäßig Konzeptfahrzeuge, die sicheren Fahrspaß ohne Kompromisse bieten – und damit das Subaru-Markenversprechen verkörpern.

Sicherheit und zuverlässiger Fahrspaß, das sind übrigens zwei Qualitäten, die es bei Subaru auch schon vor 60 Jahren gab: Im Subaru 360, der einen so wichtigen Beitrag zur Industriekultur Japans leistete, dass ihn die Japan Society of Mechanical Engineers (JSME) im Jahr 2016 als „industrielles Kulturerbe“ auszeichnete. Im selben Jahr lieferte Subaru weltweit erstmals mehr als eine Million Fahrzeuge aus – und die Erfolgskurve weist heute noch steiler nach oben.

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