24h Le Mans Last Minute Drama bei den 24 Stunden von Le Mans Durch eine grausame Fügung wurde TOYOTA GAZOO Racing der Sieg in der 84. Auflage der 24 Stunden von Le Mans in letzter Minute noch entrissen und so blieb am Ende nur der zweite Rang. Beide TS050 HYBRID lagen abwechselnd in Führung und lieferten sich einen aufregenden Kampf mit dem Porsche #2 und letztendlich waren es Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima im Wagen #5 der sich auf Siegkurs befand, als sich ein unfassbares Last-Minute-Drama abspielte.
Plötzlicher Leistungsverlust in der vorletzten Runde
Zu Beginn der vorletzten Runde erlitt das Auto mit Kazuki am Steuer einen plötzlichen Leistungsverlust. Trotz aller Versuche die Leistung wiederherzustellen, beendete der Wagen die Runde in langsamem Tempo und kam schließlich auf der Zielgeraden zum Stehen. Zwar gelang es, das Auto wieder ins Laufen zu bringen, aber die letzte Runde wurde so langsam beendet, dass #5 nicht mehr gewertet wurde.
Ein Toyota TS050 fuhr trotzdem noch auf Podium bei den 24 Stunden von Le Mans
Nummer 6 mit Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi, selbst lange in Führung, bevor gegen Ende des Rennens Probleme auftauchten, wurde Zweiter, hinter dem siegreichen Porsche mit der Startnummer 2.
Beim 18. Antreten von Toyota in Le Mans seit 1985 gelang damit der sechste Podiumsrang, darunter fünf zweite Plätze.
Es war eines der spannendsten Rennen in der Geschichte von Le Mans, mit drei über die gesamte Distanz intensiv um den Sieg kämpfenden Wagen.
Der neue TS050 HYBRID ging nicht als Favorit in die 24 Stunden
Der neue TS050 HYBRID mit seinem starken 2,4 Liter Turbomotor, dem acht Megajoule Hybridsystem sowie einem neugestalteten Chassis, ging nicht als Favorit ins Rennen, zeigte sein Potential aber dadurch, dass er durchgehend die Pace setzte.
Größere Effizienz im Verbrauch erlaubten 14 Runden pro Stint, während die Konkurrenz schon jeweils eine Runde früher zum Nachtanken an die Boxen musste. Dies verminderte wiederum die Anzahl an Stopps und trug so zu einem faszinierenden Kampf um den Sieg bei.
Kaum Probleme während der 24 Stunden bis zur vorletzten Runde
Vor dem abschließenden Drama hatten die TS050 HYBRID kaum Probleme: Wagen #5 musste wegen Reifenvibrationen früh im Rennen einen zusätzlichen Stopp einlegen, während #6 30 Sekunden durch eine kleine Reparatur der Karosserie verlor, die einer Kollision mit einem überrundeten Fahrzeug geschuldet war.
Nach 20 Stunden Vollgas-Racing lagen die drei Führenden keine 30 Sekunden auseinander, doch dann verabschiedete sich #6 aus dem Kampf um Platz zwei und schwenkte für eine Reparatur der Karosserie in die Boxengasse ein. Nach neun Minuten nahm das Auto das Rennen auf einem komfortablen dritten Platz liegend wieder auf.
Das Team konnte sich in einem aufregenden Finale jedoch keine Atempause gönnen. Alles lief für TOYOTA und Nummer 5 hielt den Rivalen auf Distanz, als 260.000 ungläubige Fans eines der größten Dramen in der Geschichte von Le Mans erlebten. Als Teil der schon jetzt einsetzenden Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans 2017, hat das Team damit begonnen die Ursachen der Probleme genau zu analysieren.
Toshio Sato, Team President: „Ich bin so unglaublich stolz auf die Arbeit des Teams. Nicht erst seit heute, sondern schon seit Le Mans im letzten Jahr. Vielen Dank an die Mannschaften in Higashi-Fuji und in Köln und ebenso an unseren Partner Oreca. Wie wir auf die schmerzliche Enttäuschung von 2015 reagiert haben – durch die Entwicklung eines neuen Chassis und eines neuen Triebwerkes in sehr kurzer Zeit – das ist wirklich beeindruckend und die Vorstellung des TS050 HYBRID war stark. Wir sind als Team aufgetreten und haben an denkwürdigen 24 Stunden in Le Mans teilgenommen. Meine Gratulation an Porsche für den Sieg. Ich kann unsere Gefühle heute nicht beschreiben. Es zerreißt mir das Herz, aber wir werden noch stärker und entschlossener zu gewinnen zurückkehren.”
Toyota Stimmen zu den 24 Stunden von Le Mans
TS050 HYBRID #5 (Anthony Davidson, Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima)
Rennen: Nicht gewertet, 384 Runden, 28 Boxenstopps. Startplatz: P4. Schnellste Runde: 3:22,495 Minuten.
Anthony Davidson: „Es war das unglaubliche Ende eines schwierigen Rennens. Ein Ende, das man niemals erfinden könnte. Niemand würde so ein Ende in einem Film glauben. Das aber tatsächlich zu erleben ist furchtbar hart, aber das macht uns nur stärker und wir werden zurückkommen.”
Sébastien Buemi: „Es ist schwer, die passenden Worte zu finden. Wir haben das Rennen kontrolliert und waren so nahe dran an unserem Ziel. Es ist das größte Rennen des Jahres, darum fällt es umso schwerer, das alles zu akzeptieren. Für das ganze Team ist es wahnsinnig enttäuschend, wir hatten uns perfekt vorbereitet und ein Auto, mit den wir siegen konnten. Nun freuen wir uns auf das nächste Jahr und das Ziel ist vollkommen klar.”
Kazuki Nakajima: „Erst einmal möchte ich dem gesamten Team danken – wir haben alles richtig gemacht. Das Auto fuhr sich sehr gut. Es war gegen Ende nicht leicht, den Porsche #2 nur 30 Sekunden hinter sich zu wissen, aber wir waren schnell genug und hatten alles im Griff. Es fehlten nur zwei Runden und es ist so schade, dass wir die Trophäe nun doch nicht haben. Das Team hatte es verdient zu gewinnen. Als ich der karierten Flagge in meiner letzten Runde entgegenfuhr, waren die Marshalls und die Fans sehr nett. Das hat mich wirklich berührt und dafür möchte ich mich bedanken. Lasst uns noch stärker wiederkommen und diese Trophäe holen!”
TS050 HYBRID #6 (Stéphane Sarrazin, Mike Conway, Kamui Kobayashi)
Rennen: P2, (+ 3 Runden) 381 Runden, 28 Boxenstopps. Startplatz: P3. Schnellste Runde: 3:21,445 Minuten.
Stéphane Sarrazin: „Es war unfassbar; die Führung im letzten Moment zu verlieren, ist wirklich unglaublich. An so etwas denkt man nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen. Das Team hat großartige Arbeit geleistet. #6 war schnell und hat 20 Stunden lang um die Führung gekämpft. Wir haben gezeigt, dass wir ein gutes und schnelles Auto und ein starkes Team haben. Aber es war ein unglaubliches Ende.”
Mike Conway: „Ich habe ganz gemischte Gefühle. Der zweite Platz ist okay, aber wir fühlen alle mit #5. Sie fuhren ein tolles Rennen, das sie kontrolliert haben. Jeder konnte sehen, wie fassungslos sie waren und sie tun mir wirklich leid. Wir haben das ganze Rennen lang vorne mitgemischt, von daher war es also eine gute Performance des Autos. Es ist in Ordnung, ein Auto auf dem Podium zu haben, aber natürlich wollten wir mehr.”
Kamui Kobayashi: „Leider war unser zweiter Platz nicht das, was wir erreichen wollten. Wir sind hierhergekommen um zu gewinnen, von daher bin ich nicht glücklich. Wir konnten zeigen, wie gut unser Auto ist und wir haben die schnellste Rundenzeit hingelegt. #5, die Crew, die Fahrer und Ingenieure tun mir wahnsinnig leid. Sie haben ein tolles Rennen gefahren, sich immer wieder durchgekämpft und sie hätten den Sieg wirklich verdient.”