24 Stunden Le Mans – Zwischenbericht – Porsche verteidigt Doppel-Führung bei den 24H von Le Mans
Der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 liegt in der GTE-Pro-Klasse nach zwei Dritteln der Renndistanz weiter an der Spitze. Beim Langstreckenklassiker in Le Mans behauptete das Fahrer-Trio mit Kévin Estre (Frankreich), Laurens Vanthoor (Belgien) und Michael Christensen (Dänemark) in der Nacht seine Führung mit fehlerfreien Stints. Richard Lietz (Österreich), Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Gianmaria Bruni (Italien) zeigten im Schwesterauto (#91) eine ebenfalls starke Leistung und liegen aktuell auf Platz zwei.
Der Neunelfer mit der Startnummer 93 stand mit technischen Problemen (Lichtmaschine) 25 Minuten lang in der Box. Patrick Pilet (Frankreich), Earl Bamber (Neuseeland) und Nick Tandy (Großbritannien) nahmen das Rennen zwar wieder auf, verloren jedoch den Kontakt zur Spitzengruppe. Viel Pech hatten Romain Dumas (Frankreich), Timo Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau) und Sven Müller (Bingen am Rhein). Ihr Porsche 911 RSR (#94) fiel in der Nacht mit einem Schaden an der Aufhängung aus.
In der GTE-Am-Klasse verteidigte das Fahrzeug mit der Startnummer 77 vom Team Dempsey-Proton Racing mit Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien), Christian Ried (Schöneburg) und Porsche-Junior Julien Andlauer (Frankreich) seine Spitzenposition. Auch die 510 PS starken Neunelfer mit den Startnummern 99 (Proton Competition), 56 (Team Project 1) und 80 (Ebimotors) liegen beim härtesten Langstreckenrennen der Welt noch aussichtsreich im Rennen.
Stimmen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge: „Wir sehen ein extrem enges Rennen, bei dem noch alles offen ist. Unsere beiden Porsche 911 RSR Nummer 92 und 91 führen weiterhin. Aber der Wettbewerb fährt auf gleichem Rundenzeitenniveau. Man kann nicht wirklich eine Lücke herausfahren. Leider hatten wir mit zwei Autos Probleme. Bei der Nummer 94 konnte ein Fahrwerksschaden in der Nacht nicht mehr behoben werden. Da ging die Sicherheit vor. Bei der Nummer 93 wurde der Generator getauscht. Das Auto fährt wieder einwandfrei und mit guten Rundenzeiten. Allerdings hat es Runden verloren, die man wahrscheinlich nicht mehr aufholen kann. In der GTE-Am-Klasse führt die Nummer 77. Dahinter geht es hoch und runter. Es ist schwierig, eine Prognose zum Ausgang zu geben.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92): „Die Nacht ist gut für uns gelaufen. Wir konnten von der Spitze aus unser Rennen fahren und den Abstand zum Zweiten immer konstant halten. Es gab keine Berührungen mit anderen Fahrzeugen und unser Auto funktionierte sehr gut. Noch liegt aber ein langer Weg vor uns.“
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Wir haben einen guten Speed, aber unser Schwesterauto an der Spitze ist sehr stark. Da wird es für uns sehr schwer, noch vorbeizukommen. Doch in Le Mans ist bis zum Schluss alles möglich.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #93): „Wir haben nach der langen Standzeit in der Box so gut wie kein Chance mehr auf einen vorderen Platz. Aber wir wollen das Rennen auf jeden Fall beenden. Denn die Erfahrungen, die man dabei in Le Mans macht, sind sehr wichtig.“
Romain Dumas (Porsche 911 RSR #94): „Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Am meisten tut mir dieser Ausfall für das Team leid, denn es hat hart gearbeitet und einen tollen Job gemacht. Aber so etwas kann im Motorsport immer passieren.“
Timo Bernhard (Porsche 911 RSR #94): „Ich habe es in Le Mans fast immer ins Ziel geschafft, so früh bin ich hier noch nie ausgefallen. Wir haben uns nach Startschwierigkeiten gut eingegroovt und konnten die Pace der Spitzenteams mitgehen. Ich war nach meinem ersten Doppelstint optimistisch, dass wir es unter die Top Fünf schaffen können. Leider hat uns dieser Aufhängungsschaden beim Highlight des Jahres gestoppt, aber mit so etwas muss man im Motorsport einfach umgehen können. Jetzt drücken wir unseren Schwesterautos die Daumen.“
Sven Müller (Porsche 911 RSR #94): „Wir haben am Anfang mit einer härteren Reifenmischung Plätze verloren. Als wir dann auf den weicheren Reifen gewechselt sind, gelangen uns tolle Rundenzeiten und wir konnten uns nach vorn arbeiten. Der Aufhängungsschaden war leider nicht zu reparieren. Es ist sehr schade, dass so etwas bei meinem ersten Einsatz in Le Mans passiert ist. Aber es war eine tolle Erfahrung, als ich vor diesen begeisterten Zuschauern meinen ersten Doppelstint gefahren bin. Trotz dieses Ausfalls hat es in Le Mans Mega-Spaß gemacht.“